Speedskating – Katharina Sick
Die 18-jährige Katharina Sick betreibt eine eher ungewöhnliche Sportart – Speedskating. Wie Katharina zum Speedskating kam und was für sie Speedskating ausmacht hat sie im Interview beantwortet. Ebenso welche Geschwindigkeiten man beim Speedskating erreicht, wie gefährlich es ist und wo man in Österreich Speedskating-Vereine findet.
der-sport-blog.com: Wie kamst du darauf Speedskating professionell zu betreiben?
Katharina Sick: Als ich noch kleiner war habe ich meine Eltern immer mit dem Fahrrad begleitet, als diese mit den Inline Skates unterwegs waren. Natürlich wollte ich bald darauf nicht nur mehr mitradeln, sondern auch selbst skaten. So bekam ich 2006 im Alter von 12 Jahren meine ersten Inline Skates und wir sind auch einem Verein beigetreten, wo wir das erste Mal mit Inline Skating als Rennsport in Kontakt kamen. Ich war sofort begeistert und habe im selben Jahr noch meine ersten Rennen absolviert. Mit der Zeit bin ich immer weiter in den Sport Inline Speedskating hineingewachsen.
der-sport-blog.com: Wie verbreitet ist Speedskating in Österreich? International? Welche Ligen gibt es?
Katharina Sick: In Österreich ist Inline Speedskating leider relativ unbekannt. Es gibt in jedem Bundesland Vereine, in meiner Heimatstadt, also Linz, gibt es 2 – einen davon haben meine Eltern und ich im Jahr 2010 gegründet um den Skatesport in Oberösterreich voranzutreiben, den LISC-2010. Es fehlt aber besonders der Nachwuchs. Sehr stark verbreitet ist Speedskating vor allem in Italien oder Kolumbien, aber auch in Deutschland gibt es viele erfolgreiche Speedskater. In Österreich wird es 2014 wieder einen Austrian Inline Cup geben, dieser umfasst 5 Rennen. Wirkliche Ligen gibt es nicht, ausser bei EM und WM ist bei allen Rennen jeder startberechtigt, der in einem Verein gemeldet ist. Ich selbst nehme am Europacup teil, dieser wird 2014 11 Rennen umfassen, von denen eines in Wörgl, Tirol stattfindet.
der-sport-blog.com: Welche Geschwindigkeiten erreicht man beim Speedskating?
Katharina Sick: Speedskating ist eine sehr schnelle Sportart – auf der Bahn werden bei den Herren Durchschnittsgeschwindigkeiten von bis zu 50 km/h erreicht. Auch auf der Straße werden schnelle Zeiten gefahren, letztes Jahr beim Berlin Marathon ist Bart Swings als erster Skater, der einen Marathon unter einer Stunde beendet hat, ins Ziel gekommen. Somit ist er auf den ganzen Marathon eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 42 km/h gefahren. Besonders gut ist dabei, dass er nach 20 km von der Führungsgruppe ausgebrochen ist und den Marathon alleine beendet hat, denn der Windschatten einer Gruppe hilft schon sehr viel.
der-sport-blog.com: Wie gefährlich ist Speedskating?
Katharina Sick: Ich würde Speedskating als eher ungefährliche Sportart einschätzen. Natürlich passieren öfters Stürze, aber meistens hat man danach nur Abschürfungen, die zwar teilweise weh tun, sonst aber nicht weiter schlimm sind. Bei allen Rennen besteht Helmpflicht. Ich trage zusätzlich noch Handschoner, da ich Abschürfungen auf den Handflächen sehr unangenehm finde. Natürlich kommen auch manchmal Brüche oder solche Sachen vor, aber ich denke das kann bei jedem Sport passieren.
der-sport-blog.com: Was sind deine größten Erfolge und welche Ziele hast du dir gesteckt?
Katharina Sick: Meine größten Erfolge bisher sind auf jeden Fall mehrere Medaillen bei Österreichischen Meisterschaften. 2012 habe ich auch bei einem der größten Speedskatingmarathons der Welt, dem Berlinmarathon sehr gute Leistungen erzielt. Diesen habe ich mit einer Zeit von 1:13:52 als Fünfte aller Damen, die im B-Block gestartet sind beendet. Ausserdem habe ich dort auch die Juniorenklasse gewonnen. Mein größtes Ziel ist auf jeden Fall, dass ich 2015 bei der EM dabei sein darf – diese findet noch dazu in Österreich, in Wörgl statt. Gleich danach kommt der Linz Marathon im April – da möchte ich unbedingt aufs Stockerl kommen.
der-sport-blog.com: Was rätst du Mädls/Jungs die auch Speedskating erlernen möchten?
Katharina Sick: Auf jeden Fall würde ich mir einen Verein in der Nähe suchen, denn in der Gruppe macht das Training gleich viel mehr Spaß und man lernt gleich auf was es im Rennen ankommt. Außerdem wird man dort von ausgebildeten Trainern unterstützt. Besonders bei den Kindern wird sehr viel spielerisch trainiert, was wirklich sehr lustig ist! Umso früher man mit dem Skaten beginnt, umso besser. Es ist aber sehr wichtig, dass man besonders im jungen Alter so viele verschiedene Sportarten wie möglich macht. Dadurch wird eine gute Grundlage für eine spätere Spezialisierung gelegt. Hier findet ihr eine Liste der Vereine in Österreich.
Näheres zu Katharina Sick auf ihrer Website.
Bundesliga Konferenz Stream
| #
Tolles Interview. Ich kannte die Sportart vorher noch gar nicht. Danke für das Veröffentlichen des Interviews.
Reply
Michael
| #
Super Interview! Es freut mich dass diese Randsportart endlich mehr in die Öffentlichkeit gerückt wird.
Liebe Grüße, Michael
Reply