Skilanglaufen – das perfekte Ganzkörpertraining!
Wer´s schon mal probiert hat, wird gespürt haben: Skilanglaufen ist DER perfekte Sport, um den ganzen Körper zu trainieren. Sportwissenschaftler sprechen von einer Muskelbeteiligung von 95%! Langlaufen erfordert aber nicht nur ein sehr hohes Maß an Ausdauer und Kraft, sondern auch eine entsprechende Technik, wobei zwischen der klassischen Technik und der sogenannten freien Technik, dem Skating unterschieden wird. Letztere entwickelte sich Mitter der 80-er Jahre aus der klassischen Technik heraus.
Freie Technik oder Skating?
Wofür man sich letztendlich entscheidet, hängt einerseits von persönlichen Vorlieben, aber auch vom Vorhandensein der entsprechenden Loipe ab. Während für das klassische Laufen eine Parallelspur nötig ist, reicht für das Skating eine gewalzte Fläche. Die klassische Technik findet v.a. bei den älteren Läufern oder Skiwanderern, die freie Technik in erster Linie bei den Jüngeren Zuspruch, was nicht zuletzt auch an der guten medialen Aufbereitung der spannenden Varianten wie Biathlon, nordische Kombination und letztendlich auch bei den Spezialisten, insbesondere durch spannende Formate wie den Sprints oder Staffelbewerbe liegt.
Die konditionellen Anforderungen der beiden Techniken sind doch einigermaßen unterschiedlich, sodass man sich vorab gut überlegen sollte, wofür man sich entscheidet! Das klassische Laufen (Betonung liegt auf Laufen, nicht Wandern!), erfordert neben einem schnellkräftigen Beinabdruck, der dem Laufen sehr ähnlich ist, eine ausgesprochen gute Rumpf- und Armkraft, die einerseits in der Ebene beim sogenannten Doppelstockschub mit oder ohne Zwischenschritt, aber auf bergauf bei der diagonalen Armarbeit eine große Rolle spielt! Sollte der Ski zudem keine guten Steigeigenschaften haben (schlechte Wachswahl in der Steigzone oder abgenützte bzw. für die Schneeverhältnisse ungeeignete Nowax-Zone), erfolgt der Vortrieb sogar überwiegend aus den Armen und dem Rumpf heraus! Nichts trainiert die Bauchmuskulatur, die Arme und Schultern dermaßen effizient wie Doppelstockschübe oder ein „glatter“ Ski bergauf.
Die freie Technik erfordert hingegen eine hohe Kraftausdauer der Beine, insbesondere bergauf. Nur durch einen kraftvollen Beinabdruck ist es überhaupt möglich in eine entsprechende Gleitphase zu gelangen! Selbstverständlich werden auch Rumpf und Arme gefordert, jedoch meist weniger intensiv wie beim klassischen Laufen. Viele haben jedoch zu Beginn mit den koordinativ recht anspruchsvollen Techniken ihre liebe Not und sind daher gut beraten, sich diese von einem Könner zeigen zu lassen. Besonders die sog. Eins-Eins-Technik erfordert neben der entsprechenden Grundkondition inklusive sehr guter Rumpf- und Beinachsenstabilität ein ausgeprägtes Gleichgewichtsgefühl am Ski.
Egal wofür man sich entscheidet, Langlaufen ist sowohl aus konditioneller Sicht (Ausdauer UND Kraft), als auch aus koordinativ-technischer Sicht ein absolut perfektes Ganzkörpertraining verbunden mit einem intensiven Naturerlebniss!
Gastartikel von Mag. Romuald Schönfeld (www.sport-vital.cc)
Bildquelle: © Fischer Sports GmbH