Fitnesslügen auf dem Prüfstand
Im Internet kursieren die verschiedensten Gerüchte darüber wie man richtig Sport betreibt. Doch ist Laufen wirklich schlecht für die Gelenke, bekomme ich durch Sit-Ups einen Waschbrettbauch und verbrenne ich wenn ich vor dem Sport nichts esse tatsächlich mehr Fett? Vieles hört sich sehr verlockend an, doch leider entspricht nicht immer alles der Wahrheit. Wir möchten einige Fitnesslügen aus dem Weg räumen.
Fitnesslüge #1 Wer viel schwitzt ist schlecht trainiert
Große Schweißausbrüche während des Trainings sind nicht auf eine unzureichende Kondition zurückzuführen. Jeder Mensch schwitzt um seine Körpertemperatur zu regulieren, damit der Organismus nicht überhitzt. Ob man mehr oder weniger schwitzt kommt auf die Umgebungsverhältnisse an, bei manchen Menschen ist es auch Veranlagungssache. Leistungssportler schwitzen eher schneller als Untrainierte, da ihre Temperaturregulation besser funktioniert als bei Sportneulingen. Durch regelmäßiges Training stärkt man nicht nur seine Muskeln und Ausdauer, der Körper fängt auch früher damit an sich zu kühlen. Somit bleibt man länger leistungsfähiger, da mit steigender Körpertemperatur das Leistungsvermögen abnimmt. Egal wie gut trainiert man ist, der Schweißverlust sollte auf jeden Fall ausgeglichen werden. Denn schon bei einem Flüssigkeitsdefizit von 1% des Körpergewichts kann man Leistung einbüßen.
Fitnesslüge #2 Durch Sit-Ups bekommt man einen Waschbrettbauch
So einfach ist es leider nicht. Obwohl bei jedem Menschen ein Sixpack vorhanden ist, ist es doch bei den Wenigsten zu sehen. Dies kommt daher, dass am Bauch die meiste Fettspeicherung stattfindet und sich bei den meisten Leuten die Bauchmuskeln dahinter verstecken. Erst wenn der Körperfettanteil unter 14% liegt kommt der Waschbrettbauch auch zum Vorschein. Dies ist jedoch nur durch ein ausgeglichenes Ausdauer- und Krafttraining möglich. Denn je mehr Muskeln in Bewegung sind, desto höher ist auch der Energieverbrauch. Nur durch Bauchmuskeltraining alleine erhält man also keinen Waschbrettbauch.
Fitnesslüge #3 Joggen ist schlecht für die Gelenke
Das Hauptproblem für die Gelenke ist, dass sie oft zuviel Gewicht tragen müssen. Denn jedes Kilo zuviel belastet die Gelenke schon beim Gehen. Bei Übergewichtigen ist die Belastung noch enormer. Dass Joggen schlecht für die Gelenke ist stimmt daher nicht. Denn durch das Laufen verliert man an Gewicht, was folgend die Gelenke schont, und gleichzeitig baut man Muskeln auf, wodurch die Sehnen und Bänder unterstützt werden. Durch die Bewegung beim Joggen verbessert man außerdem seinen Stoffwechsel, die Gelenkstrukturen werden besser ernährt und die umgebenen Gewebe werden besser durchblutet.
Fitnesslüge #4 Dehnen bringt nichts
Beim Dehnen wird zwischen zwei Dehnarten unterschieden: Dem Statischen Dehnen, bei dem die Dehnposition länger gehalten wird und dem Dynamischen Dehnen, wo die Dehnposition kurz gehalten wird – man die Position verlässt – und dann wieder hält. Dies wird mehrmals wiederholt. Darüber ob man nun wirklich dehnen soll oder nicht sind sich die Experten jedoch nicht einig. Für die einen ist es sinnvoll, da sich die Muskulatur schneller regeneriert und besser durchblutet wird. Außerdem soll es die Bänder elastisch und die Gelenke beweglich halten. Für andere wiederum ist statisches Dehnen bei Sportspielen, wie z.B. Fußball, sogar schlecht, da es die Durchblutung verschlechtert. Durch die hohe Belastung fallen Nebenprodukte in der Muskulatur an die durchs Blut abtransportiert werden müssen. Wenn das Blut jedoch schlechter fließen kann besteht die Gefahr einer Muskelverletzung. Wenn man sich nach dem Dehnen besser fühlt sollte man trotzdem nicht darauf verzichten. Es ist allerdings wichtig, dass man es nicht übertreibt. Denn es soll auf keinen Fall schmerzen!
Fitnesslüge #5 Sportler brauchen eine spezielle Ernährung
Für Freizeitsportler gilt, eine spezielle Ernährung ist nicht zwingend notwendig. Wer sich gesund und ausgewogen ernährt kann auf besondere Powerriegel und Eiweiß-Shakes verzichten. Man sollte darauf achten, viel Obst und Gemüse zu essen, ausreichend Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe zu sich zu nehmen und mäßig Eiweiß und wenig Fett zu verzehren. Bei Hochleistungssportlern kann es jedoch sinnvoll sein, die nötige Anzahl an Kohlenhydraten und Proteinen durch spezielle Nahrungsprodukte heranzuschaffen.
Fitnesslüge #6 Kein Sport während der Schwangerschaft
Bewegung während der Schwangerschaft kann sich auf jeden Fall positiv auf Mutter und Kind auswirken. Es sollte aber darauf geachtet werden nur ein leichtes Ausdauertraining durchzuführen. Dafür geeignet sind Sportarten wie z.B. Schwimmen, Walken, Laufen, Yoga, Tennis, Skilanglauf, Pilates,… Auf Sportarten mit größerem Verletzungsrisiko (Sturzgefahr) sollte auf alle Fälle verzichtet werden. Man sollte außerdem darauf achten, das Trainingsprogramm den verschiedenen Schwangerschaftsphasen anzupassen und sich nicht zu verausgaben. Hierfür empfehlen Trainer den sogenannten „Talk Test“. Wenn man während des Trainings noch plaudern kann, ist das Tempo angemessen.
Fitnesslüge #7 Sauna macht schlank
Wer regelmäßig die Sauna besucht steigert damit nicht nur sein Wohlbefinden es stärkt auch das Immunsystem. Auch dass man nach einem Saunagang leichter ist als zuvor ist richtig. Jedoch handelt es sich hierbei nicht um geschmolzene Pfunde, man verliert lediglich Wasser und Mineralien. Wie beim Sport ist es auch hier wichtig den Wasserverlust auszugleichen. Zwischen den Saunagängen sollte man sich also nicht nur ausruhen sondern auch viel trinken.Sauna macht also leichter aber leider nicht schlank.
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