Synchronschwimmen in Österreich: Nadine Brandl
Name: Nadine Brandl Geboren: 11. März 1990 Verein: Schwimm Union Wien Erfolge: Olympische Spiele: 2008 22. Platz, 2012 19. Platz; Europameisterschaften: 2008 11. & 12. Platz, 2010 7. & 9. Platz, 2012 6. & 8. Platz; Weltmeister-schaft: 2007: 20. Platz, 2009 13. & 17. Platz, 2011 16. & 20. Platz, Europacup 2011 4. Platz uvm.
der-sport-blog.com: Zuerst die Frage die ich immer stelle: Warum diese Sportart? Was macht diese so besonders?
Nadine Brandl: In meinen Augen liegt die Besonderheit der Sportlerinnen darin „Allround-Athletinnen“ zu sein: Die Komponenten „Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit & Koordination“, auf welche man sich in anderen Sportarten vereinzelt konzentriert, sind im Synchronschwimmen gleichermaßen zu vereinen. Und dann wäre da noch der Sauerstoffmangel als zusätzliche Herausforderung… =)
der-sport-blog.com: Du hast ja schon Einiges erreicht in deiner Karriere. Was war für dich dein größter Erfolg? Und was möchtest du noch erreichen?
Nadine Brandl: Die schönsten Wettkämpfe waren für mich bisher beide Olympischen Spiele, in London & Peking. Sich für diesen elitären Kreis an Sportlern qualifizieren zu können, ist natürlich eine ziemliche Herausforderung & dementsprechend wertvoll für mich. Nachdem ich in den letzten Jahren bereits einen Top-6-Platz bei der EM erreicht habe, sind meine Ziele für die nahe Zukunft ein Weltmeisterschaftsfinale & ebenfalls das Finale bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro.
der-sport-blog.com: Wie schafft man die Kombination aus Atmung – Bewegung zur Musik – Körperbeherrschung/-spannung bei der Kür? Wie erlernt man das?
Nadine Brandl: Training, Training, Training, … wie in vielen anderen Sportarten ist auch hier eine jahrelange Erfahrung und das tägliche Üben unerlässlich, um den eigenen Körper kennen und kontrollieren zu lernen. Hilfreich dabei, all das zu erlernen sind eine große Portion Geduld & Entschlossenheit.
der-sport-blog.com: Synchronschwimmen ist ja eine Frauendomäne – warum ist das so? Dürfen Männer bei Wettkämpfen antreten?
Nadine Brandl: Synchronschwimmen war in den Anfängen nur den Männern vorbehalten & wurde damals auch als „Reigenschwimmen“ bezeichnet. Sofern ich richtig liege, haben sich die Frauen dann erst in den 50er Jahren durchgesetzt. Heutzutage gibt es hin und wieder ein paar Männer, die diese Sportart ausüben. Sie dürfen zwar an internationalen Wettkämpfen teilnehmen, nicht jedoch bei Großereignissen (EM, WM, Olympia).
der-sport-blog.com: Wie populär ist Synchronschwimmen in Österreich? Gibt es genügend Unterstützung? Auch medial?
Nadine Brandl: Die Popularität ist in den letzten Jahren etwas angestiegen – sicherlich auch bedingt durch die Teilnahme Österreichs an den letzten beiden Olympischen Spielen. Luft nach oben ist da aber allemal. In den Jahren zwischen Olympia ist die mediale Berichterstattung auch eher vermindert, was die Suche nach Sponsoren und Unterstützern zusätzlich erschwert.
der-sport-blog.com: Was würdest du jemanden raten, der auch diese Sportart erlernen möchte?
Nadine Brandl: Spaß und Begeisterung mitbringen. Wobei das für viele Dinge im Leben gilt. Wenn man sich für etwas begeistern kann, ist gleich viel mehr Energie im Spiel, man ist fokussiert bei der Sache & dementsprechend besser erreicht man seine Ziele. Und auch wenn man mit Rückschlägen konfrontiert ist, kann man durch die Freude an dem, was einen beschäftigt immer noch eine Bereicherung erfahren.
der-sport-blog.com: Noch zwei Fragen, die mich persönlich interessieren würden: Hörst du die Musik während der Kür? Wie lange hält man die Luft an?
Nadine Brandl: Ja, es gibt eigene Unterwasserlautsprecher, wodurch wir die Musik dann nicht nur Ober-, sondern auch ziemlich gut Unterwasser hören können.
Wir sind ca. 2/3 einer Kür am Luftanhalten (die dauern zwischen 2min. & 4min30). Wenn wir die Luft aber „einfach so“ anhalten, ohne viel Bewegung und Sauerstoffverbrauch durch die Muskulatur, kommen wir auf knapp 3min.
Tags:Synchronschwimmen